Transport- og Bygningsudvalget 2015-16
TRU Alm.del Bilag 189
Offentligt
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Wirtschaftsrat der CDU e.V. – Kleiner Kuhberg 2-6 - 24103 Kiel
Herrn
Lennart Dambsbo-Andersen
Folketing, Christiansborg
Transport-og Bygninsudvalget
DK-1240 København
vorab via E-Mail: [email protected]
Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Landesverband Schleswig-Holstein
Reimer Tewes
Der Landesvorsitzende
Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel
Tel: 0431 / 67 20-75 / Fax -76
E-Mail: [email protected]
25. Februar 2016
Sehr geehrter Herr Andersen,
der Wirtschaftrat der CDU e.V., einer der größten Mitgliederverbände der deutschen Wirt-
schaft, unterstützt ohne jede Einschränkung und unverändert das Infrastrukturprojekt
einer festen Fehmarnbelt-Querung. Nur durch eine enge und zuverlässige verkehrliche
Anbindung können wir - ähnlich wie bei der schnell erfolgreichen Öresund-Querung – die
gemeinsamen Wachstumspotentiale der dänischen, schwedischen und deutschen Volks-
wirtschaften im Ostseeraum grundlegend strukturell weiterentwickeln.
In den acht EU-Ländern mit direktem Zugang zur Ostsee leben rund 147 Mio. Menschen,
was rd. 29 % der EU-Bevölkerung entspricht. Diese Staaten erwirtschaften circa 29,3 % des
Bruttoinlandsprodukts der EU-Staaten, was ihre
ökonomische
Bedeutung für den europäi-
schen Wirtschaftsraum belegt. Die Entwicklungsperspektiven der Ostseeregion, die Poten-
ziale, aber auch die zukünftigen Herausforderungen sind abhängig von der Innovations-
fähigkeit und einer effizienten Infrastruktur, die den Ansprüchen der regionalen und der
internationalen Weltwirtschaft der Länder im Ostseeraum und der ökonomische Bedeu-
tung der Ostsee-Städte gerecht werden muß.
Der Ostseeraum ist nicht nur eine Geburtsstätte von seit Jahrhunderten erfolgreichen
Handelsnationen und zudem einer der innovativsten und wettbewerbsfähigsten Regionen
auf unserem Kontinent, sondern er hat darüber hinaus das Potential, sich mit einer festen
Querung sprunghaft weiter nach vorne zu entwickeln.
Unsere Völker des Ostseeraumes leben seit Jahrhunderten vom Handel. Für Deutschland
und Dänemark hat der Ostseeraum unverändert eine entscheidende handelspolitische
Bedeutung. Dies gilt nicht nur für die Küstenländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-
Vorpommern und Hamburg, Seeland, Jütland, Kopenhagen und Fünen, für die die Ostsee-
anrainer wichtigste Handelspartner darstellen. Im Jahr 2014 wurden hier insgesamt Güter
im Wert von über 1000 Mrd. Euro, was einem Anteil von über 33 % an den Exporten inner-
halb der EU entspricht, exportiert. Die Vertiefung dieser Beziehungen liegt auch deshalb
im deutschen und dänischen Interesse, weil unsere Länder als europäisches Drehkreuz
beim Ausbau der Verkehrs- und Energienetze ebenso wie bei der Verbesserung der Sicher-
heit in der Schifffahrt oder der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität auch
als europäischer Entwicklungsmotor für Vortrieb sorgen können und müssen.
Landesvorstand:
Reimer Tewes (Vorsitzender)
Norbert Basler
Hans-Werner Blöcker
Dr. Christian von Boetticher
Prof. Dr. Hans H. Driftmann
Florian Friedel
Dr. Tilman Giesen
Reinhardt Hassenstein
Jens Broder Knudsen (stv. Vorsitzender)
Dr. Philipp Murmann MdB
Dr. Bertram Zitscher (LGF)
TRU, Alm.del - 2015-16 - Bilag 189: Henvendelse af 25/2-16 vedrørende Femern Bælt-forbindelsen, fra Wirtschaftsrat der CDU e. V. Landesverband Schleswig-Holstein
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Im globalen Wettbewerb wird es entscheidend sein, wie eng die Wissensmetropolen mit
ihren Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenwachsen können, um sich
arbeitsteilig optimal zu entwickeln und um auch im Wettbewerb um die „klügsten Köpfe“
optimale Voraussetzungen zu schaffen. Insbesondere die Städte im Ostseeraum bieten
gute Voraussetzungen für Innovationen und die Expansion der Wissenswirtschaft. Denn
diese Städte mit ihren hoch qualifizierten Arbeitskräften bieten auch den Nährboden für
einen wissensbasierten weltweiten Strukturwandel. Nur über eine exzellente Verkehrsinf-
rastruktur werden die Wege auch strukturell kürzer, was eine wichtige Voraussetzung für
die technologischen Leistungsfähigkeit und Innovationskraft des Ostseeraums im globa-
len Standortwettbewerb ist. Die vorausschauende Grundhaltung der deutschen und däni-
schen Kaufleute leistet in dieser Hinsicht einen wertvollen Beitrag für das Zusammen-
wachsen in der Ostseeregion
Die raumstrukturelle Entwicklung im Ostseeraum wird zuvorderst von der Urbanisierung
geprägt. Grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur - wie insbesondere eine feste
Fehmarnbelt-Querung – fördern die kulturelle, wirtschaftliche und politische Stabilität
und Entwicklung der nordeuropäischen Staaten. Aber auch die ländlichen Regionen
Deutschlands und Dänemarks können in ihrer Entwicklung von dynamischen Städten pro-
fitieren, weil ihre Wertschöpfung stets in das Umland ausstrahlt.
Aus unserer Sicht ist eine schnelle und zuverlässige Verkehrsverbindung also aus ver-
schiedenen Gründen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit nicht nur des Ostsee-
raums, sondern ebenso für den zukünftigen Wohlstand in ganz Europa. Insofern hängt
nicht nur die Zukunft der Ostseeregion im hohen Maße davon ab, ob es in den nächsten
Tagen gemeinsam gelingt, dieses Jahrhundertprojekt endgültig in Gang zu setzen.
Der Wirtschaftsrat ist jedenfalls beeindruckt und begeistert vom unternehmerischen En-
gagement und der Zielorientiertheit des Königreichs Dänemark im Werben für diesen
fundamentalen Fortschritt bei einer erfolgreichen europäischen Integration. Wir als Wirt-
schaftsrat für Deutschland unterstützen eine feste Fehmarnbelt-Querung zum Wohle von
Dänemark, Schweden und Deutschland uneingeschränkt und werden weiterhin mithel-
fend dafür zu sorgen, daß die deutsche Verwaltung ihre staatsvertraglich zugesicherten
Beiträge hierzu zukünftig noch zuverlässig planbarer liefern kann.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen sehr gern zur Verfügung und sind auch bereit, entspre-
chend in Kopenhagen Position zu beziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Reimer Tewes
(Landesvorsitzender)
Dr. Bertram Zitscher
(Landesgeschäftsführer)
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