Sundheds- og Forebyggelsesudvalget 2014-15 (1. samling)
SUU Alm.del Bilag 1405
Offentligt
118. Deutscher Ärztetag
Frankfurt, 12.05. 15.05.2015
Ärztetags Drucksache Nr.
VI
106
:
TOP VI
Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer
Titel: Intensivierung der Forschung zu möglichen gesundheitlichen
Auswirkungen bei Betrieb und Ausbau von Windenergieanlagen
Vorstandsüberweisung
Der Entschließungsantrag von Dr. Bernd Lücke (Drucksache VI
- 106) wird zur weiteren Beratung an den Vorstand der
Bundesärztekammer überwiesen:
Die Windenergie als eine der erneuerbaren Energieformen wird künftig
stärker genutzt werden. Dies ist nach dem im Sommer 2011
beschlossenen Atomausstieg gesellschaftlicher Konsens. Der Ausstieg
aus der Atomenergie zeigt, dass problematische Teilaspekte der
Nutzung in die Zukunft verschoben wurden; bis heute ist die Frage der
Endlagerung der Brennstäbe nicht wirklich gelöst. Bei den erneuerbaren
Energieformen sollte daher im Vorfeld der gesamte Lebenszyklus dieser
Technologien von der initialen Rohstoffbereitstellung bis hin zur
Entsorgung in die Planungen und Risikoabwägungen einbezogen
werden. Dieses erfordert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu
möglichen gesundheitlichen Auswirkungen, um eine bewusste
Abwägung von Nutzen und Zumutbarkeit von validen
Beeinträchtigungen sowie Risiken vornehmen zu können.
Insbesondere für die Immissionen im tieffrequenten und
Infraschallbereich gibt es bisher keine belastbaren unabhängigen
Studien, die mit für diesen Schallbereich geeigneter Messmethodik die
Wirkungen auch unterhalb der Hörschwelle untersuchen. Somit ist eine
gesundheitliche Unbedenklichkeit dieser Schallimmissionen derzeit nicht
nachgewiesen.
Der 118. Deutsche Ärztetag 2015 fordert daher die Bundesregierung auf,
die Wissenslücken zu den gesundheitlichen Auswirkungen von
Infraschall und tieffrequentem Schall von Windenergieanlagen (WEA)
durch wissenschaftliche Forschung zu schließen sowie offene Fragen im
Bereich der Messmethoden zu klären und gegebenenfalls Regelwerke
anzupassen, damit der Ausbau und der Betrieb von WEA mit Bedacht,